Essverhalten bei Babys und Kleinkindern
Schon in der Schwangerschaft und Stillzeit wird das Essverhalten von Kindern geprägt. Das Kind nimmt Geschmackstoffe über das Fruchtwasser und später über die Muttermilch wahr, somit werden auch die ersten Vorlieben für Speisen entwickelt. Das heißt, ernährt sich die werdende und stillende Mutter vorwiegend gesund und abwechslungsreich, wird sich auch das Kleinkind intuitiv weiterhin so ernähren wollen.
Babys und Kleinkinderkinder können selber genau einschätzen, wann und wie viel sie essen möchten. Sie besitzen ein sehr ausgeprägtes Sättigungsgefühl. Das Kind teilt dieses Gefühl mit, indem beim Füttern den Kopf wendet oder sogar den Löffel weg stößt. Falls dieses Zeichen der Ablehnung von Lebensmitteln von Erwachsenen missachtet wird, wird dieser natürliche Reflex zerstört. Das Baby/Kleinkind verlernt, auf seine innere Stimme zu hören, und ein unkontrolliertes Essverhalten wird anerzogen.
Kindern sollte es erlaubt sein, auch gesunde Nahrung nicht zu mögen. Mit dem Hinweis: „Das musst du aber essen, das ist doch so gesund“ wird den Kindern nur vor Augen geführt, das alles Gesunde nicht schmeckt, darum vermeiden sie dies in Zukunft. Versuche herauszufinden, warum deinem Kind bestimmte Speisen nicht schmecken. Vielleicht kommt der Appetit, wenn sie anders zubereitet oder/und mit anderen Lebensmitteln bzw. Gewürzen kombiniert werden.
Auch ein neues Lebensmittel könnte zunächst Ablehnung hervorrufen. Trotzdem nicht entmutigen lassen und ein paar Tage später erneut anbieten. Vielleicht mit einer anderen Beilage, anderer Zubereitung oder unter anderen Umständen. Es ist gut möglich, dass dann ein Interesse geweckt werden kann.
Wie wir alle wissen, sind Verbote besonders reizvoll. So weckt das Verbot von Süßigkeiten oder süßen Getränken ein umso stärkeres Verlangen gerade nach diesen Speisen und Getränken. Oft kommen Kinder auf die Idee, zum Beispiel im Kindergarten oder in der Schule Schule mit Freunden Gesundes gegen Ungesundes zu tauschen. Um dem vorzubeugen, kaufe immer mal wieder die ein oder andere Süßigkeit, die du für nicht ganz so schädlich hältst und lasse deine Kinder zu Hause selber entscheiden, was sie davon in Maßen zu sich nehmen wollen. Säfte können 1:1 mit Wasser verdünnt werden.
Lasse dein Kind hin und wieder entscheiden, was es essen möchte. Ja, vielleicht verabredet ihr einen Kochtag. Damit gibst du deinem Kind das Gefühl, dass es beim Essen nicht immer nur nach den Erwachsenen gehen muss. Meist entscheiden sich die Kinder ohnehin für ein Gericht, das Mangelerscheinungen im Körper vorbeugt.
Je unkomplizierter, unbeschwerter und selbstverständlicher du mit diesem Thema umgehst, desto einfacher und sorgenfreier ist der Alltag rund ums Essen.
So gibst du den negativen Momenten weniger Chancen, und sie können sich im Essverhalten deines Kindes gar nicht erst etablieren.